Ausgabe 2/2022 vom 22.07.2022
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Ausgabe Nr. 2 / 2022 vom 22.07.2022 |
Bürgermedien und Soziokultur |
Sehr geehrte Damen und Herren, viele Bürgermedien arbeiten an ihren TV- oder Hörfunkstandorten mit Einrichtungen und Initiativen zusammen, die mit ihren soziokulturellen Ausrichtungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Stadt und Land unterstützen. So sind im Laufe der letzten Jahre spannende Kooperationsprojekte entstanden, die wir anhand einiger weniger Beispiele in diesem Newsletter vorstellen. Diese Zusammenarbeit soll im zweiten Halbjahr 2022 intensiviert und gefördert werden, nachdem der Bundesverband Bürgermedien einen Antrag unter dem Titel „Stärkung der soziokulturellen Arbeit der Bürgermedien durch bundesweite Vernetzung und Weiterbildungsmaßnahmen“ für das bundesweite Programm „Profil: Soziokultur – Sonderprogramm NEUSTART KULTUR“ eingereicht hat. Die entsprechenden Workshops starten in Kürze, auch hierzu finden Sie einen eigenen Artikel in diesem Newsletter. |
In dieser Ausgabe: |
Kooperationen |
Medienpolitik / Landesmedienanstalten |
Projekte, Ideen und Sendeformate |
BVBM-Aktuelles |
Kooperationen |
Jeder kann filmen: Professionelles Filmen für Bürgermedien und Social Media |
BVBM-Redaktion Professionelles Filmen für Internet und Social Media – und das mit dem eigenen Smartphone. Geht nicht? Gibt's doch! Wir vom Bundesverband Bürgermedien laden alle Interessierten ein, sich die Künste des professionellen Filmens mit dem eigenen Smartphone anzueignen. Wetten, dass einige Tipps und Tricks noch nicht bekannt sind?! Die kostenlosen Workshops finden hybrid statt – entweder am 18.08. vor Ort in Rostock, am 29.09. vor Ort in Kassel oder online an einem der beiden Termine dabei sein. Das Ziel der Workshops sind neue Kooperationen und Projekte, um mehr Soziokultur in die Bürgermedien zu bringen. Wir hoffen, dass sich unter den Teilnehmer*innen der Workshops tolle Projektideen ergeben und sich Interessengruppen zu Produktionen zusammenschließen. Gefördert werden die entstehenden Projekte über unseren Antrag „Stärkung der soziokulturellen Arbeit der Bürgermedien durch bundesweite Vernetzung und Weiterbildungsmaßnahmen“ im Programm „Profil: Soziokultur – Sonderprogramm NEUSTART KULTUR“. |
Weitere Informationen |
Medienpolitik / Landesmedienanstalten |
Open Petition: Zum Erhalt aller MOK-Standorte in Hessen |
BVBM-Redaktion Während in einigen Bundesländern die Bürgermedien durch zusätzliche Förderprogramme unterstützt und gestärkt werden, droht den Offenen Kanälen in Hessen nach 30 Jahren eine Zerschlagung der gegenwärtigen Strukturen. Nach der parlamentarischen Sommerpause berät der hessische Landtag über einen von der Landesregierung eingebrachten Gesetzentwurf mit gravierenden Veränderungen für die Bürgermedien. Neben zahlreichen Institutionen, Verbänden, Initiativen, Kommunalparlamenten und Kooperationspartnern haben auch wir vom bvbm in einem Schreiben an die medienpolitischen SprecherInnen der im Landtag vertretenen Fraktionen gegen diese Umstrukturierungen protestiert und den Erhalt der vier Einrichtungen in Offenbach, Fulda, Gießen und Kassel gefordert. Eine Nutzergruppe aus dem Rhein-Main-Gebiet hat eine Online-Petition ins Leben gerufen, auf die wir hier mit der Bitte um Unterstützung gerne hinweisen. Offener Brief des Bundesverbands Bürgermedien an die Abgeordneten im Hessischen Landtag |
Weitere Informationen |
Projekte, Ideen und Sendeformate |
Riot Days - Pussy Riot auf Tourstop in Mittelhessen |
MOK Gießen Als mir unser langjähriger Weggefährte und Kinobetreiber Edgar Langer begeistert vom kommenden Auftritt von Pussy Riot im Kino Traumstern erzählt, kann ich nur gratulieren. Was für ein Coup. Die künstlerisch wichtigste Stimme der russischen Opposition - im kleinen Lich! Das möchte ich unbedingt filmen. Wie sich herausstellt, renne ich offene Türen ein. Anika Wagner, Filmstudentin und Mitarbeiterin im Kino, hat denselben Plan. Kontakt zum Management zwecks Genehmigung besteht, aber die Zusage lässt auf sich warten. Selbst das Kino kann sich vor Medienanfragen kaum retten, seit die spektakuläre Flucht von Frontfrau Marija Aljochina als Essenslieferantin in allen Nachrichten war. |
„Gut, dass Du mit an Bord bist“ begrüßt mich Anika am großen Tag. Als Teenie war sie Teil des 70-köpfigen Ensembles von „Bankgeflüster“, einem gemeinsamen Projekt des Kinos, der Kulturinitiative KünstLich und dem MOK Gießen. Heute hat sie das Kommando. Wir kontrollieren die Kameras, sperren Standplätze ab und hätten gerne ein Eckchen für die Bildregie. Die vier Leute für Ton, Licht und Projektion nehmen aber schon zuviel Raum ein. Da helfen nur viele Kameras. Sieben werden es am Ende. Die Kamerapersonen fehlen noch - nein, Erleichterung - Marvin ist schon da. Auch ein Freund des Hauses seit Kindertagen. Wir haben schon die unterschiedlichsten Veranstaltungen zusammen aufgenommen. Drei Kommilitoninnen Anikas von der Hochschule für Gestaltung in Offenbach treffen zeitgleich mit dem Bandbus ein. Das Teamtreffen muss warten. „Dieser Lautsprecher muss 3-mal so laut sein!“ Masha Aljochina weiß was sie will. Sie hat es eilig. Der Auftritt beginnt in 90 Minuten. Tonmann Tobias bleibt äußerlich cool. Die Leiterin unseres Filmteams ist verschwunden. Ich finde Anika im Büro des Kinos zwischen Stativtaschen und Filmausrüstung, einen Garderobenständer für den Merchandisestand balancierend. „Anyone can be Pussy Riot“ steht auf den Plakaten, T-Shirts und den berühmt gewordenen Skimasken. Das Buch ist ausverkauft. Ebenso wie alle Konzerte der Riot Days-Tour. Am Vortag war die Band in Hamburg. Erst ein Auftritt in der Elbphilharmonie und dann zum Interview mit Ingo Zamperoni in den Tagesthemen. Im Foyer ist kein Durchkommen mehr–Managementtreffen von Band, Kino und Konzertagentur. Presse ist auch schon da. Die Polizei schaut vorsorglich vorbei. Auch in und um Lich gibt es Putinversteher. Ist der stämmige Kerl ein Bodyguard? Nein, aber der Fahrer. Er sucht ein stilles Örtchen. Neben dem Notausgang gelingt das Teamtreffen doch noch. June und Leo studieren mit Anika an der HfG, Schahrzad, genannt Sheri, ist nach einer Rolle in „Bankgeflüster“ ebenfalls in der Medienbranche geblieben und arbeitet jetzt beim ZDF. Ein freudiges Wiedersehen! Heute klemmt sie sich auf der schmalen Treppe zum Vorführraum hinter die Kamera. Jede Kamera bekommt eine Hauptaufgabe. Keine langsamen Zooms. Schwenks sind aus Platzgründen sowieso kaum möglich. Ich brauche noch eine zweite, feste Kamera für die Projektionen auf der Leinwand. Dort werden auch deutsche Untertitel eingeblendet, denn die Aufführung ist in Russisch. Den Ton nehmen wir mit unterschiedlich eingepegelten Audiorekordern vor der Bühne auf. Olga Borisova stellt noch ein paar Wasserflaschen mehr auf die Bühne. Die desillusionierte Ex-Polizistin ist zum ersten Mal mit Pussy Riot auf Tour. Es ist erst ihr zehnter Auftritt. Diana Burkot groovt sich ein. Wir müssen eine Kamera umstellen, weil ihre Percussion zum Bühnenrand gerichtet aufgebaut ist. Am Keyboard stimmt sie einen Song an. Jetzt mit Blick in Richtung Publikum. Anton Ponomarev stimmt mit seinem Saxofon ein. Ist das Jazz-Punk? Es geht auf jeden Fall ins Bein. Masha sieht wie ein Engel aus in ihrem Brautkleid. Der Klotz an ihrem Bein soll sich später als die gehackte elektronische Fußfessel aus dem Hausarrest herausstellen. Olga kommt ganz in schwarz. Leider ist ihr Bühnenplatz nur minimal beleuchtet. Wir prüfen noch einmal überall die Kamerabelichtung. Haben alle einen Ersatzakku? Es geht los. Der Tourmanager betritt die Bühne. Er war ursprünglich ein Bewunderer der Band und hat sich während der verschiedenen Gefängnisbesuche bei verschiedenen Bandmitgliedern notwendigerweise zum Manager entwickelt. Das Publikum erfährt, dass Masha ihre verbleibenden 21 Tage Hausarrest einfach nicht absitzen konnte, weil sie dann diese Tour verpasst hätte. Mit dieser Rebellion – keine Flucht - geht es dann auch musikalisch und multimedial aggressiv los. Riot Days erzählt mit allen Mitteln der Bühne und des Kinos die Geschichte des Widerstands gegen das System Putin. Pussy Riot erinnern an die zahlreichen Opfer dieses Kampfes, wollen aber selbst nicht als Opfer gesehen werden. Welche Energie! Das Publikum geht mit, zeitweise auch tanzend. Von Verbitterung ist keine Spur wahrzunehmen. Das ist eine Lektion, wie Wut und Enttäuschung in etwas positives verwandelt werden kann. Putins Krieg gegen die Demokratie in der Ukraine ist ein neues Stück gewidmet. Auch die Einnahmen der Tour fließen in eine Kinderklinik im Kriegsgebiet. Buchaaaa - der Aufschrei des Entsetzens ist ohrenbetäubend. Im Publikum wird ein Fuck Putin-Transparent hochgehalten. Die Polizei, vertreten von Olga Borisova, beantwortet das mit dem Wasserwerfer. Jetzt ist klar, was die Wasserflaschen auf der Bühne zu suchen hatten. Mit einem schüchternen „Thank You“ ist schlagartig Schluss. Die stehenden Ovationen sind hoch verdient. |
FrauenStärken – ein Filmprojekt von afghanischen Frauen in Magdeburg |
Offener Kanal Magdeburg 15 Frauen aus Afghanistan, die in Magdeburg und Umgebung leben, trafen sich 2021 sechs Monate lang regelmäßig, um gemeinsam Filme zu drehen. In Kooperation mit dem interkulturellen Frauennetzwerk Sachsen-Anhalt e.V. entstanden vier Portraits und Selbstportraits, bei deren Entstehung die Frauen Exposés und Drehbücher schrieben, die Dreharbeiten durchführten und für die Postproduktion verantwortlich waren. Sehnsucht nach Heimat, die Probleme und Hürden, vor denen sie bei der Arbeitssuche stehen aber auch über ihre Stärken, Erfolge und Hoffnungen. Im Juli 2022 kürte der Integrationspreis Sachsen-Anhalt das Projekt mit dem ersten Preis in der Kategorie "Digitale und innovative Formate". |
Protagonistinnen sind die Frauen selbst. Die 60jährige Anis, die in Herat Haushälterin war und mit der Familie ihres Sohnes 2015 nach Magdeburg kam; die 30jährige Effat, die davon träumt, Krankenschwester zu werden; die 25jährige Zahra, die eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin machen will und sich zwischen der afghanischen und deutschen Kultur zerrissen fühlt sowie die 40jährige Sportlerin Nadia, einst Mitglied der afghanischen Frauen-Nationalmanschaft im Taekwondo und heute Mitarbeiterin in der Zentralen Aufnahmestelle für Geflüchtete in Magdeburg ist. |
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Tierschutz und Medienbildung - eine gelungene Kombination |
Offener Kanal Kassel Gemeinsam mit dem Kasseler Tierheim Wau-Mau-Insel, dem Sozialarbeiter Florian Jurkowski und der Tierschutzlehrerin Inka Malchow haben wir vom MOK Kassel im September 2021 die 'Kinder-Tierschutz- und Mediengruppe in der Wau-Mau-Insel' gegründet. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 - 14 Jahren, die sich für die Themen Tiere, Tierschutz und Medien interessieren. |
Die Gruppe lernt die unterschiedlichen Bereiche des Tierschutzes kennen und wird unter unserer Anleitung und Betreuung Videos fürs Fernsehen und die KiTi-Seite (kiti-hessen.de) produzieren. So kann dieses wichtige Thema auch vielen anderen Kindern und Jugendlichen nähergebracht werden. Die KiTi- und Mediengruppe Kassel trifft sich regelmäßig alle 14 Tage. Im Moment können leider keine neuen Kinder aufgenommen werden, es existiert aber eine Warteliste. |
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STEAM - Überwindung des Diversity-Gap |
MOK Gießen Im Rahmen seiner langjährigen Kooperation mit der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten in Gießen beteiligt sich das Medienprojektzentrum Offener Kanal Gießen an einer spannenden, europaweit angelegten Studie zur Überwindung des Diversity-Gap. |
Fehlende Diversität, Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und soziale und kulturelle Differenzierungen sind globale Probleme. Sie sind besonders sichtbar in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT), von der Grundschule bis zur Universität und natürlich auch mit Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Aus diesem Grund zielt das gemeinsame EU-finanzierte Projekt (Erasmus-Stiftung) zwischen Spanien, Italien, der Türkei, dem Studienseminar Gießen, der Clemens-Brentano-Schule, Lollar und der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten darauf ab, einen neuen Ansatz für die Arbeit in Schulen umzusetzen, um einen integrativen Raum zu schaffen, der die Vielfalt und Chancengleichheit fördert. Dieser Raum, STEAM-Lab genannt (STEAM = Science, Technology, Engineering, Arts, Mathematics) zielt darauf ab, dass Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Kursen an naturwissenschaftlichen, technologischen, ingenieurwissenschaftlichen und mathematischen Inhalten arbeiten und dabei Kunst und Kreativität in einer bereichs-übergreifenden Weise einbeziehen, um durch Teamarbeit und die Entwicklung von Bildungsprojekten gemeinsam Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu finden. Das Ziel der Studie ist es, die Wirkungen der STEAM-Labs auf die Förderung von STEAM-Berufen zu untersuchen und die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler, die an den Projekten teilgenommen haben, zu ermitteln. Das Projekt wurde von der Bioethikkommission der Universität Salamanca als wertvoll eingestuft und folgt den ethischen Empfehlungen der Helsinki-Erklärung. Das MOK Gießen unterstützt das Projekt mit einem einjährigen, medienpädagogischen Mehrmodul-Projekt für Schüler-innen der Wirtschaftsschule, in dem konzeptionelle, kreative, technische, visuelle und verbale Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Einsatz „alter“ und „neuer“ Medien vermittelt und trainiert werden. Das Foto zeigt einige Schüler-innen der Gruppe mit Lehrerin Sabine Schneider sowie MOK-Medientrainer Jens Friedrich. |
77 auf einen Streich - Märchenlesung in Coronazeiten |
Offener Kanal Kassel Dieses Kooperations-Projekt von Goethes PostamD Kulturverein e.V., dem Brüder Grimm Festival Kassel e.V. und dem MOK Kassel sollte in Zeiten der Lockdowns und der geschlossenen Kultureinrichtungen eine Plattform schaffen, die Kindern und Familien kulturelle Weiterbildung, Spaß und Unterhaltung bietet. |
Das Gesicht des Medien- und Kulturprojekts ist Simsala Dimm, ein frei erfundenes Märchenwesen, verkörpert durch eine Schauspielerin. Es ist ein großer Märchenfan, besitzt schon eine ansehnliche Sammlung aus Büchern und Märchenrequisiten und macht nichts lieber als gemeinsam mit Freunden Geschichten zu lesen und auf die Suche nach neuen Märchen zu gehen. Doch auch unser Märchenwesen war von der Coronapandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen betroffen, so dass es ein wenig einsam und alleine und vor allem gelangweilt war. Und so fasste es den Entschluss, eine/n Freund/in (prominenter Gast) zum Märchen-Kaffee einzuladen – natürlich unter genauester Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln. Nach einem ersten Kennenlernen durch ein kurzes Interview und Zauberei präsentierte der Gast das mitgebrachte Märchen als Lesung, Tanz oder Musiksong. |
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Gute Nacht Magdeburg! Latenight |
Offener Kanal Magdeburg Keiner motiviert so viele Leute backstage mitzumachen, keiner bereitet sich so akribisch vor, und nur wenige Shows sind so kurzweilig: Tim Buchmanns Late Night-Show läuft einmal monatlich 60 Minuten und motiviert junge Menschen vor und hinter der Kamera alles zu geben. |
Mindestens 15 Leute gehören seit mehr als einem Jahr zum Team und das ganz ohne Projekt und Förderung. Im Mittelpunkt der Show stehen Gäste aus dem ganzen Spektrum von Kultur: junge Zauberkünstler, Musiker, Travestiekünstler, Poetryslamer, Kabarettisten, Youtuber uvm. Neben ihren Darbietungen im Studio und richtig guten Interviews bietet jede Latenight-Show Quiz-Spiele und Einspieler, die aufwändig vorproduziert werden. Beteiligt an der Sendung sind Schüler, Auszubildende und Studierende, die sich in seltener Eintracht einmal im Monat für ein Wochenende im Studio treffen und die Show aufzeichnen. In diesem Sinne ist "Gute Nacht Magdeburg" nicht nur eine kleine große Show sondern auch ein soziokulturelles Projekt, das junge Leute aus verschiedenen Lebenswelten auf und hinter der Bühne zusammenbringt mit dem Ziel, gute Unterhaltung zu produzieren. Und der Erfolg gibt ihnen Recht: bisher hat jede Ausgabe allein über Youtube zwischen 500 und 1200 Zuschauer erreicht. |
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Interkulturell und kulturell lokal: "Sanftes Blech" in Ägypten und Deutschland ausgezeichnet |
Offener Kanal Magdeburg Gleich zwei hohe Auszeichnungen gewann der im Offenen Kanal Magdeburg produzierte Kurzfilm des ehemaligen europäischen Freiwilligen Anas Salaheldin aus Ägypten. Anas Salaheldin begleitete filmerisch über ein Jahr lang den ehemaligen Musiklehrer und Orchesterleiter Stephan Senftleben, der jetzt unter anderem als Straßenmusiker arbeitet und in Genthin lebt. Der entstandene 25-minütige Dokumentarfilm "Sanftes Blech" erhielt nun Ende Mai den diesjährigen nationalen ägyptischen Filmpreis für den besten Nachwuchsfilm. Der Filmpreis wird von der ägyptischen Filmakademie veranstaltet und ist mit der deutschen „Lola“ zu vergleichen. Eine weitere Auszeichnung gab es im Juni: den ersten Preis beim 22. Deutschen Generationenfilmpreis. Der Bundeswettbewerb wird vom Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veranstaltet. |
100. Sendung „Toitenwinkler Augenzeuge“ im Rostocker Bürgerfernsehen |
MEDIATOP Rostock
Seit mehr als acht Jahren sendet die ehrenamtliche Redaktion „Toitenwinkler Augenzeuge“ ununterbrochen ihr gleichnamiges Bürgermedienmagazin mit einer monatlichen Folge im Programm des Rostocker Bürgerfernsehens Mediatop Rostock, ehemals rok-tv. Am 05. Mai dieses Jahres war es nun so weit, und die 100. Ausgabe informierte die Zuschauerinnen und Zuschauer über Themen, Aktionen und Termine aus dem Rostocker Stadtteil Toitenwinkel. |
"Herzlich Willkommen beim „Toitenwinkler Augenzeugen“! Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und ermöglicht uns, Erinnerungen und Ereignisse an ganz spezielle Momente aus unserem Stadtteil festzuhalten“ – So stellt sich die Initiative und Redaktion selbst auf der Homepage des zu Hause gebenden Vereins vor. Jens Anders, bis zum Sommer 2021 Stadtteilmanager von Rostock Toitenwinkel und Frank-Uwe Schubert vom Hansefilmstudio Rostock e.V. haben die ursprüngliche Idee des Formates entwickelt, welches im Rahmen des monatlichen Bürgerkinos in der „Alte Schmiede Toitenwinkel e.V.“, bei Mediatop Rostock, im eigenen YouTube-Kanal und seit Dezember des vergangenen Jahres auch als „Toitenwinkler Ohrenzeuge“ im Programm von Radio LOHRO 90.2 gesehen und gehört werden kann. Die ausschließlich ehrenamtlichen Macherinnen und Macher nutzen ihre ausgeprägte Vernetzung und Medienkompetenz, um jenseits von FakeNews und Hassbotschaften bürgerschaftliches Engagement der Menschen in und aus diesem Stadtteil, die Wirksamkeit der sozialen Arbeit der entsprechenden Institutionen für sozial und kulturell beispielhaftes Zusammenleben, Integration, Inklusion, Gestaltung der Zukunft und auch Erinnerungskultur aufzuzeigen. Auch der Prozess des „Machens“ des Magazins mit der notwendigen redaktionellen Arbeit führt Menschen vor und hinter der Kamera zusammen und sorgt so für soziokulturellen Zusammenhalt und Identifikation mit der sozialen Heimat. Eine Fortsetzung und „Staffelstabübergabe“ an eine Nachwuchsgeneration von Macherinnen und Machern steht im Fokus der zukünftigen Arbeit. Kooperative Planungsgespräche finden hierzu auf mehreren Ebenen statt, so auch mit dem langjährigen Partner Mediatop Rostock. |
"Standort!" nimmt die lokale Musikszene in den Blick |
MOK Rhein Main (Sitz: Offenbach) Wie hat die Pandemie die Kunst- und Kulturschaffenden im Rhein-Main-Gebiet verändert? Welche Spuren haben Kontaktbeschränkungen, Inzidenzen und Lockdowns hinterlassen? „Standort!“ - Das grenzunterschreitende Musikmagazin fragt nach. Regelmäßig nimmt das Moderatoren-Duo Sepp`l Niemeyer und Chan von VirusMusik alle Zuschauenden mit auf eine Reise durch die lokale Musikszene. Setting ist dabei stets der legendäre MOK-Balkon. |
Die so genannten Balkongespräche haben Tradition und finden mittlerweile zum siebten Mal statt. In der aktuellen Ausgabe berichten der Gitarrist, Sänger und Komponist Chris Tucker, der Gitarrist, Produzent und Songwriter Oliver Rüger sowie der DJ und Storyteller Solè Fìa vom ZENA Kollektiv von ihrem Alltag vor und mit Corona. Bereits im Sommer 2020 haben MOK Rhein-Main und die Frankfurter Musiker-Initiative VirusMusik das Sendeformat "Standort!" ins Leben gerufen. Das "grenzunterschreitende Musikmagazin" wird seitdem regelmäßig produziert. Alle Ausgaben werden über den OK Rhein-Main im digitalen Kabelnetz auf Programmplatz 391 verbreitet. Via Livestream kann die Sendung unter www.mediathek-hessen.de abrufbar. |
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Frankfurt ohne Subkultur - Was kommt nach dem Rave? |
MOK Rhein Main (Sitz: Offenbach) Das Debattenformat UNITED WE TALK berichtet seit Ende 2020 abwechselnd aus Berlin, Frankfurt und Wien. In der 3. Folge aus Frankfurt (069) geht es um Club- und Subkultur in der Mainmetropole. Mit dabei sind: Draussen FFM, Autonomes Queerfeministisches Schwulenreferat, SecondPlanet e.V. und feinste Musik aus diesen Strukturen. Das MOK Rhein-Main begleitet die 069-Redaktionsgruppe von Beginn an. |
UNITED WE TALK will mit Menschen in Frankfurt sprechen, die Musik und Politik verbinden, Subkultur aktiv gestalten, die kollektiv organisiert sind, (queer-) feministische Veranstaltungen planen und die Open Air Kultur in FFM gestalten. Besonders interessiert die Gruppe das Thema Raum und Gentrifizierung. Mehr Infos @unitedwetalk. |
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Oldenburger Integrationspreis für Radio Globale/MITEINANDER LEBEN |
Lokalsender Oldenburg Eins (oeins) Große Freude bei oeins 😊! Unsere Redaktionsgruppe Radio Globale/MITEINANDER LEBEN hat den Oldenburger Integrationspreis 2021 gewonnen und zwar für das Projekt „Wahlprüfsteine“. Anlässlich der Stadtratswahl im letzten Jahr haben wir TV-Gespräche geführt und Fragen aus migrantischer Sicht an die Kandidat:innen der fünf demokratischen Parteien gestellt. Dieses spannende mediale Begegnungsprojekt zwischen unserer interkulturellen Redaktion und der Kommunal-Politik hat die Jury überzeugt. Hier wird politische Teilhabe und medialer Dialog in unserer vielfältigen Oldenburger Stadtgesellschaft unterstützt. Denn wie berichtet wird und wer zu Wort kommt hat großen Einfluss auf unser Zusammenleben und unser Verständnis füreinander. Die TV-Gespräche sind zu sehen auf unserem Radio Globale YouTube-Kanal - Radio Globale YouTube – Wahlprüfsteine. |
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BVBM-Aktuelles |
Fachtagung "Bürgermedien nach Corona" in Berlin |
BVBM-Redaktion Am 25. und 26. April hatte der Bundesverband Bürgermedien zur Fachtagung "Bürgermedien nach Corona – Erfahrungen, Konsequenzen, Perspektiven" nach Berlin ins Hollywood Media Hotel eingeladen. Zahlreiche Beiträge nahmen die tendenziell wachsende Bedeutung der Bürgermedien in Deutschland unter die Lupe – die Bürgermedien sind die "Dritte Säule", die neben dem öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk besteht und aus dem Rundfunkbeitrag finanziert wird. Die Bürgermedien leisten einen wichtigen Beitrag zu lokaler Meinungsvielfalt und zur Demokratisierung des Gemeinwesens. Gäbe es sie nicht, würde eine mediale Auseinandersetzung mit lokalpolitischem und lokalem soziokulturellem Geschehen an manchen Stellen nur sehr eingeschränkt stattfinden. Auf diese Umstände kamen in ihren Beiträgen, mit Vorstellung der Ergebnisse wissenschaftlicher Studien und mehreren Podiumsdiskussionen Vertreter*innen aus der Wissenschaft und der täglichen Praxis zu sprechen. Mit Beiträgen und Impulsen waren auch Jochen Fasco, Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt, Dr. Eva Flecken, Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und Bert Lingnau, Direktor der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, in Berlin vor Ort. Als hybrides Veranstaltungsformat durch den Kongressfonds des Landes Berlin (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie, Betriebe) gefördert, ist ein archivierter Livestream zur gesamten Konferenz online verfügbar. Livestream zum 1. Konferenztag Livestream zum 2. Konferenztag |
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Media Dialogue TV: Neue Folge aus Ludwigshafen |
BVBM-Redaktion Seit dem Jahr 2015 wurden im Rahmen des Projekts Media Dialogue viele mediale Produktionen auf die Beine gestellt. Die Autor*innen sind hauptsächlich junge Medienschaffende und journalistischer Nachwuchs aus Armenia, Belarus, Deutschland, Georgia, Moldova und der Ukraine. Im Rahmen dieses vom Auswärtigen Amt geförderten Projekts trafen sich die Projektteilnehmer*innen schon öfter, um voneinander zu lernen, gemeinsam zu produzieren und sich über ihre Vorstellungen demokratischen Journalismus – insbesondere auch für ihre Herkunftsländer – auszutauschen. Der Angriffskrieg Putin-Russlands stellte die Projektbeteiligten vor vollkommen veränderte Rahmenumstände. Austauschtreffen, wie letztes Jahr Ende November in Kyiv und Lwiw können unter diesen Umständen nicht mehr stattfinden. Demgegenüber erhält das Online-Format Media Dialogue TV viele neue Impulse. Tatiana Borumbei, die 2019 über die Universität Odessa an einem Format des Media Dialogue Projekts teilgenommen hatte, interviewte zuletzt den bvbm-Vorsitzenden Dr. Wolfgang Ressmann in Ludwigshafen persönlich. |
Beteiligung des BVBM-Vorsitzenden Dr. Wolfgang Ressmann beim 2. Medienpolitischen Diskurs der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema „Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – Chancen und Herausforderungen in der digitalen Transformation“ |
BVBM-Redaktion Am 7. Juli 2022 fand der 2. Medienpolitische Diskurs der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk – Herausforderungen und Chancen in der digitalen Transformation mit Helge Lindh, MdB, Medienstaatssekretärin Heike Raab (Rheinland-Pfalz), Partricia Schlesinger (ARD), Dr. Florian Kumb (ZDF) und Prof. Christine Horz-Ishak statt. |
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