Neue Kanäle für Media Dialogue
12. September 2021
Das internationale Medienprojekt Media Dialogue hat eine neue Broschüre veröffentlicht und startet Media Dialogue TV.
Seit 2015 gibt es das internationale Kooperationsprojekt Media Dialogue, das angehende und professionelle Journalist:innen aus Armenien, Belarus, Deutschland, Georgien, Moldawien und der Ukraine miteinander vernetzt. Auf deutscher Seite übernimmt der Bundesverband Bürgermedien e.V. mit OK-TV Ludwigshafen eine koordinierende Rolle. Unterstützung kommt außerdem vom Auswärtigen Amt, von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und weiteren Partnern aus Politik und Gesellschaft.
In den Ländern der östlichen Partnerschaft haben sich mittlerweile sechs Universitäten dem Projekt Media Dialogue angeschlossen, weiterhin zahlreiche professionell tätige Journalist:innen. In einer Kooperation stehen mittlerweile der Deutsche Journalisten-Verband, der belarussische, der moldawische und auch der ukrainische Journalistenverband.
Die Umstände der Coronapandemie haben das gewachsene Netzwerk auf eine Bewährungsprobe gestellt. Die seit Jahren stattfindenden Netzwerkaktivitäten von Angesicht zu Angesicht wurden in den digitalen Raum verlagert. „Wir haben erfahren, dass wir auf das seit Jahren gewachsene Vertrauen bauen können. In manchen Bereichen hat sich die Zusammenarbeit weiter intensiviert“, freut sich Dr. Wolfgang Ressmann, Vorsitzender des Bundesverbands Bürgermedien.
Durch Nutzung von geeigneten Onlinetools und Onlinemedien finden die Beteiligten des Projekts weiterhin regelmäßig zusammen. An den anregenden Diskussionen haben zuletzt auch unabhängige Journalist:innen aus der Russischen Föderation teilgenossen.
Im Rahmen des Teilprojekts „Media Dialogue 2020 for Pluralism and Understanding“ haben Student:innen an den Universitäten der Partnerländer verschiedene mediale Produktionen umgesetzt – von Blogartikeln, Podcasts und Videos bis hin zu Liveformaten. Eine im landestypischen Design vom armenischen Projektpartner federführend entwickelte Broschüre informiert über die Ergebnisse des Projekts.
Die Möglichkeit des digitalen Austauschs erhält weitere Bedeutung dadurch, dass politische Konfrontationen leider nicht unter einer globalen Pandemie Halt machen. Durch den Angriff auf Armenien, eine latente Besorgnis und Unsicherheit am Kaukasus und auf der Krim sowie die jüngsten Entwicklungen in Belarus – mit unmittelbaren Folgen auf das Verhältnis zu angrenzenden EU-Mitgliedstaaten – bereiten Anlass zur Sorge. Die Projektbeteiligten in den Ländern der östlichen Partnerschaft bekommen diese Auswirkungen hautnah zu spüren.
Mit Media Dialogue TV verleiht Media Dialogue denjenigen Journalist:innen eine Stimme, die in ihrer Heimat der medialen Stimme beraubt wurden und gar Verfolgungen ausgesetzt sind. Im Form des digitalen Austausches unterstützten sich die Teilnehmer:innen gegenseitig, geben einander Tipps und sprechen über praktische Handlungsmöglichkeiten. Moderiert durch Lena Kronenbürger aus München ist inzwischen die erste Folge von Media Dialogue TV erschienen.
Das neue TV-Format wird demnächst auch wieder für stärkeren Austausch vor Ort sorgen, indem es von verschiedenen Standorten aus gesendet wird. Eine zeitnahe, weitere Folge von Media Dialogue TV aus Georgien ist in diesem Jahr fest geplant.
Text: Julian Krischan